Guidos Bericht zum Training bei der Laufschule

Ein längerer Weg vom Fersen- zum Mittelfußläufer

Am 03. Juli 2013 kam ich das erste Mal mit der Laufschule Düsseldorf in Kontakt. Ich war mit Daniel zu einer Laktatmessung und Laufstilanalyse verabredet. Ein Jahr zuvor hatte ich nach einer sehr langen Pause wieder mit dem Laufen begonnen und mich in diesem Zusammenhang seitdem viel mit Natural Running beschäftigt. Mir erschien von der wissenschaftlichen Seite aus alles sehr sinnvoll, was ich über die Vorteile gelesen hatte, mit dem Mittelfuß aufzusetzen. Ergebnis meiner Laufstilanalyse war es, dass ich noch weit weg von einem gesunden und ökonomischen Laufstil war, der mich leichter länger schneller Laufen lassen sollte. Die Fotos und Daniels schriftliche Analyse belegten es eindeutig: Ich setzte weit vor dem Körperschwerpunkt mit der Ferse zuerst auf, wodurch auch meine Pronation intensiviert wurde. Anfersen und Kniehub waren in Ordnung. Doch es hieß auch hier: „Es ist noch Luft nach oben“. Mit Übungen aus dem Lauf-Abc und einer Vielzahl von Hinweisen ausgestattet – wie: „Du musst kurze federnde Schritte auf den Ballen machen“ – wurde ich zurück in meinen Trainingsalltag entlassen. Obwohl mir Daniel ausdrücklich den Hinweis mit auf den Weg gegeben hatte, immer nur in ganz kleinen Dosen die Umstellung des Laufstils zum Mittelfußaufsatz zu vollziehen, habe ich „tänzelnd auf dem Vorfuß“ viel zu viele Kilometer zurückgelegt. Das allzuschnelle Ende vom Lied war eine entzündete Achillessehne, die mich zu einer längeren Pause zwang.
Nachdem die Achillessehne wieder funktionstüchtig war, begann ich erneut während meiner Laufrunden im Grafenberger Wald an meiner Lauftechnik zu arbeiten. Dies tat ich über mehrere Monate hinweg, in denen ich aber immer unsicher war, ob ich denn nun alles richtig machte. Es viel mir schwer, mich selbst während des Laufens auf alle lauftechnischen Aspekte hin zu beobachten. Auch hatte ich ja noch mein altes Körpergefühl, das den alten Laufstil besser kannte als den neu angestrebten. Anfang 2014 brachte es dann ein erneutes Treffen mit Daniel an den Tag: Der Fußaufsatz war immer noch nicht flach. Da mein Schritt vorne immer noch zu lang war, setzte ich in der Folge zu weit vor dem Körperschwerpunkt mit der Ferse zuerst auf dem Boden auf. Dies wurde auch dadurch begünstigt, dass meine Schrittfrequenz zu niedrig war, damals so um die 150 bis 160 Schritte pro Minute. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich in den verstrichenen Monaten viel zu lange gewartet hatte, ein sachkundiges Auge auf meinen Laufstil schauen zu lassen. In diesem Zusammenhang kann ich nur jedem raten, der an seiner Lauftechnik arbeiten möchte, über einen längeren Zeitraum hinweg in kürzeren Abständen fachkundige Augen (Daniels Augen sind unbestechlich!) zur Kontrolle hinzuzuziehen.
Auf Anraten von Daniel nahm ich dann im Frühjahr 2014 an einem mehrwöchigen Technikkurs der Laufschule teil. Zwischenzeitlich hatte ich mich auch dem wöchentlich stattfindenden „Fortgeschrittenenkurs II“ angeschlossen, der von Tanja und Christoph geleitet wird. Ab jetzt wurde alles besser: Der über mehrere Wochen laufende Technikkurs führte unter der Anleitung von Daniel dazu, dass mein Schritt nun endlich hinten lang und vorne kurz wurde, sich zudem meine Schrittfrequenz pro Minute erhöhte (bei einer Körpergröße von 180 cm und abhängig von meiner Geschwindigkeit bin ich mittlerweile bei 168 bis 180 Schritten pro Minute angekommen), so dass ich mit dem Mittelfuß kurz vor dem Körperschwerpunkt aufsetze. Im „Fortgeschrittenenkurs II“ lernte ich nicht nur viele wunderbare Menschen kennen, mit denen ich bis heute jede Woche zusammen laufe und freundschaftlich verbunden bin. Unter der Anleitung von Tanja und Christoph wurden und werden unter anderem regelmäßig Lauf-Abc-Übungen, Übungen zur Stabilisierung des Rumpfes und zur Geschmeidigkeit des Körpers (Dehnen) durchgeführt. Darüber hinaus wurden und werden im Rheinpark, im Südpark, auf der Laufbahn und mittlerweile auch im Grafenberger Wald die unterschiedlichsten Trainingsformen ausgeführt, die jedem einzelnen Teilnehmer zu einer individuellen Form und Bestzeit im Wettkampf verhelfen sollen. Seit diesem Frühjahr heißt es dank Tanja, Christoph und Daniel im Newsblock auf der Homepage der Laufschule immer häufiger: „Erneuter Bestzeitenalarm“.

PS. Es waren nicht nur wir, die Laufschüler des „Fortgeschrittenenkurs II“, die in diesem Jahr neben dem Einüben einer gesunden ökonomischen Lauftechnik im Training im Wettkampf viele persönliche Bestzeiten erzielten. Auch die Laufschüler aus dem „Fortgeschrittenenkurs I“, die von Silvia und Ralph Michalka trainiert werden, und Daniels Laufschüler aus seinem Personaltraining haben reihenweise immer wieder eigene Grenzen überschritten und mithilfe einer besseren Lauftechnik persönliche Bestzeiten erzielt.

 

Guido R 1 Guido R 2

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